Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht 2023


Das Jahr 2023 war von Rückgängen unserer Mitgliederzahl, unserer Finanzmittel und unserer Fördertätigkeit gekennzeichnet. Von den 118 Mitgliedern zu Jahresbeginn verstarben im Jahresverlauf drei, darunter unser letztüberlebendes Gründungsmitglied und unser letztüberlebender Ehrenvorsitzender, beide aus Berlin. Ein Austritt wurde durch einen Neueintritt ausgeglichen, so beginnen wir das Jahr 2024 mit lediglich 115 Mitgliedern. Unsere Mitglieder brachten noch gut 4.805 € an Beiträgen auf, rund 110 € weniger als im Vorjahr, aus Zahlungsauflagen der thüringischen und der Berliner Justiz flossen uns im Berichtsjahr 1.715 € zu, 215 € mehr als im Vorjahr. An Spenden (Zuwendungen) gingen zwar 3.260 € ein, wovon wir aber 3.000 € wegen ihrer unerfüllten Zweckbindung zurückzahlen mussten; somit verblieben uns nur 260 €, das waren 799 € weniger als 2022. Zinsen erzielen wir nicht mehr, Provisionen aus dem im Berichtsjahr erstmals abgeschlossenen Kooperationsvertrag mit der AXA-Versicherung sind uns noch nicht zugeflossen. Für satzungsgemäße Aufgaben wendeten wir diesmal knapp 2.345 € auf; gegenüber 2022, als wir dafür rund 2.650 € ausgegeben haben, nahmen diese Aufwendungen um rund 306 € ab. Unsere reinen Verwaltungskosten machten im Berichtsjahr rund 4.708 € – rund 292 € weniger als im Vorjahr – aus und waren so wieder vollständig aus den Mitgliedsbeiträgen zu begleichen. Reise- und Veranstaltungskosten nahmen aber gegenüber dem Vorjahr kräftig um 2.430 € auf rund 3.128 € zu, was an den Aufwendungen für unsere Beteiligung als Aussteller am Deutschen Präventionstag lag. Insgesamt ergaben buchungstechnische Einnahmen von 10.303 € und buchungstechnische Ausgaben von rund 13.569 € im Berichtsjahr einen Ausgabenüberschuss von fast 3.266 €, der ganz überwiegend auf die Kosten unserer Beteiligung am Deutschen Präventionstag zurückzuführen ist.

Im Jahr 2023 hat uns nur die Thüringer Justiz, hier die Staatsanwaltschaften Gera und Erfurt, vier Geldauflagen zugewiesen, die im Berichtsjahr fällig waren und bezahlt wurden; hieraus und aus einer schon 2022 zugewiesenen Geldauflage der Amtsanwaltschaft Berlin flossen uns 1.715 € zu. Unsere Einnahmen von nur knapp 6.782 €, die unter Berücksichtigung von Rückzahlungen und Erstattungen tatsächlich verblieben, setzten sich diesmal aus Mitgliedsbeiträgen (70,9 Prozent), Zahlungsauflagen (25,3 Prozent) und Zuwendungen (3,8 Prozent) zusammen; Zinsen fielen nicht mehr an. Eine „sonstige Einnahme“ von 1,06 €, die scheinbar von Microsoft Advertising einging, erwies sich als Test für einen nachfolgenden Lastschriftbetrug, der durch sofortigen Widerspruch vereitelt werden konnte. Der im Berichtsjahr erstmals abgeschlossene Kooperationsvertrag mit der AXA-Versicherung erbrachte noch keinen Provisionsertrag.

Für satzungsgemäße Aufgaben gab die ISVK im Berichtsjahr knapp 2.345 € aus, das waren rund 306 € weniger als im Vorjahr. Mit nur noch 23,0 Prozent (Vorjahr 31,7 Prozent) unserer Ausgaben, die für diesen Zweck aufgewendet wurden, blieben wir erneut unter dem langjährigen Durchschnitt von etwa der Hälfte unserer Ausgaben für Projektförderung. Gefördert wurden eine viertägige Präventionsveranstaltung für Schulkinder, Lehrkräfte und Eltern der Staudinger-Grundschule in Worms (Rheinland-Pfalz) mit 1.000 € und zum neunten Mal das gewaltpräventive Jugendmusikevent „Weida rockt“ (Thüringen) mit diesmal 600 €. Für knapp 745 € wurden Klappkarten und Aufkleber zu unserer A+A+A-Aktion („Ausatmen – Auflegen – Anrufen 110“) gegen Trickbetrüger am Telefon produziert, die wir auf dem 28. Deutschen Präventionstag in Mannheim präsentierten. Durch unsere erstmalige Beteiligung an einem Deutschen Präventionstag als Aussteller fielen zusammen mit einem Vorschuss für 2024 Reise- und Veranstaltungskosten von gut 3.128 € an, das waren 2.430 € mehr als im Vorjahr. So summierten sich unsere Ausgaben im Jahr 2023 auf gut 10.181 €, was um 1.824 € deutlich über dem Stand des Vorjahres liegt, als es noch gut 8.357 € waren.

Die turnusmäßigen monatlichen Sitzungen des Geschäftsführenden Vorstands wurden wieder durchgehend in der Geschäftsstelle abgehalten; nur die Januarsitzung fiel wegen überwiegender Abwesenheiten aus. Die satzungsgemäße alljährliche Sitzung des Gesamtvorstands vom 11. November 2023 wurde erstmals unter Anwendung der gesetzlichen Neuregelung des § 32 Abs. 2 BGB i. V. m. § 28 BGB als „hybride Versammlung“ durchgeführt, zu der externe Gesamtvorstandsmitglieder per Video oder Telefon zugeschaltet waren.

Die Presse berichtete über unsere Förderung der gewaltpräventiven Jugendarbeit bei dem Event „Weida rockt“ in der Ostthüringer Zeitung vom 30. August 2023; weitere Pressebeiträge über unsere Arbeit gab es 2023 nicht. Unsere Mitgliederinformationen erschienen auch im Berichtsjahr wieder mit vier Quartalsausgaben, die wir schon ab Nr. 2/2019 in einer geringen „Druckauflage“ für den Postversand als Farbkopie produzieren.

Der 1. Geschäftsführer vertrat die ISVK zusammen mit dem Vorsitzenden im Berichtsjahr nur auf der Verleihungsfeier zum „XY-Preis für Zivilcourage“ (23. November 2023), den das ZDF („Aktenzeichen XY … ungelöst“) seit 2002 alljährlich verleiht.

Bei einem buchhalterischen Ausgabenüberschuss von fast 3.266 € betrug unser Guthaben zum Jahresende 2023 nur noch knapp 5.789 € – ein seit Jahrzehnten nicht mehr gesehener Tiefststand! Dabei sind die zunächst einmal hohen Kosten für unsere Beteiligung am Deutschen Präventionstag aber als eine notwendige Investition in die Zukunft zu sehen, die sich gewiss auszahlen wird.

Winfried Roll, Kriminaldirektor a. D., 1. Geschäftsführer