Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht 2011


Im Jahr 2011 konsolidierte sich die finanzielle Situation unserer ISVK weiterhin auf verhältnismäßig niedrigem Niveau, was erneut kaum namhafte Förderungen zuließ. Von der Justiz flossen uns nur 4.150 € aus bezahlten Zahlungsauflagen zu, das waren 600 € weniger als im Vorjahr, und es gelang auch nicht, die Mitgliederzahl zu erhalten: Am Jahresende 2011 hatten wir 183 Mitglieder, fünf weniger als zu Jahresbeginn, die gleichwohl 7.061 € an Beiträgen aufbrachten – 71 € mehr als im Vorjahr. An Zuwendungen („Spenden“) gingen 3.115 € ein, 165 € mehr als im Jahr zuvor. Dafür konnten wir diesmal fast 6.729 € für Kriminalprävention ausgeben; gegenüber 2010, als wir dafür nur gut 4.361 € ausgaben, nahmen unsere Aufwendungen für satzungsgemäße Aufgaben also um rund 2.368 € wieder zu. Unsere Verwaltungskosten von knapp 5.829 € waren – wie im Vorjahr – vollständig aus dem Mitgliedsbeitragsaufkommen zu begleichen.

Nachdem unsere Briefaktion von 2010 an die Parlamentspräsidenten und Justizminister/-senatoren erfolglos geblieben war, wollten wir die ISVK im Jahr 2011 durch eine umfangreiche Darstellung in der Fachzeitschrift „der kriminalist“ des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (Ausgabe 3/2011) bei der Kriminalpolizei und der Justiz bekannter machen. Leider brachte auch diese Veröffentlichung, von der 500 Sonderdrucke gefertigt wurden, kein messbares Resultat: Uns wurden Zahlungsauflagen der Justiz im Betrag von 4.350 € zugewiesen, von denen im Berichtsjahr nur 4.150 € aus Thüringen (StA Gera, 4.000 €) und aus Brandenburg (AG Königs Wusterhausen, 150 €) eingingen; die Berliner Justiz bedachte uns erneut nicht. Zahlungsauflagen aus Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen von zusammen 200 € blieben entweder unbezahlt (StA Rostock, 50 €) oder waren im Berichtsjahr noch nicht fällig (StA Osnabrück, 150 €).

Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen (7.061 €), aus Zuwendungen (3.115 €) – diese überwiegend aus Akquisitionen unseres Regionalbeauftragten für Hessen, Kurt Maier – und aus Zinsen (knapp 79 €) stiegen im Vergleich zu 2010 sämtlich etwas an; insgesamt lagen die Einnahmen im Berichtsjahr bei gut 15.310 € und damit um rund 260 € höher als im Vorjahr.

Der Geschäftsführende Vorstand konnte trotz relativ geringer Zuweisungen der Justiz im Berichtsjahr alle Förderanträge – soweit sie unseren Zielen entsprachen – bewilligen und für satzungsgemäße Aufgaben die beantragten 6.478 € ausreichen. So stiftete die ISVK 2011 zum zehnten Mal in Folge einen Sonderpreis zum Berliner Präventionspreis, der dieses Mal wieder mit 1.000 € dotiert war und am 3. November 2011 im Rathaus Schöneberg an die Regionalrunde Jugendarbeit RRJ im „Problemkiez“ Schöneberg-Nord für deren Projekt „Gewalt – nein danke!“ vergeben wurde. Hier arbeiten wir weiter eng mit der Landeskommission Berlin gegen Gewalt zusammen; die ISVK war nun zum dritten Mal durch Prof. Heinz Jankowiak, den 1. Stell­vertreter des Vorsitzenden, in der Jury zur Vergabe des Präventionspreises und der Sonderpreise vertreten.

Weitere namhafte Projektförderungen flossen beispielsweise nach Hessen (insgesamt 1.400 € für sechs Anti-Gewalt-Trainings an fünf Kindertagesstätten und für eine Streitschlichterausbildung), Niedersachsen (insgesamt 550 € für Gewaltpräventionsprojekte an einer Grundschule und einer Kindertagesstätte in Georgsmarienhütte), Brandenburg (500 € für gewaltpräventive Kindertrainings an einer Grundschule in Schönwalde-Glien), Berlin (insgesamt 739 € für ein Sicherheitstraining der Mitarbeiterinnen des Frauenprojekts BORA und für das Drachenbootprojekt der Berliner Polizei) und Baden-Württemberg (400 € für ein Zivilcourageprojekt an den Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen in Offenburg).

Insgesamt beliefen sich unsere Ausgaben im Jahr 2011 auf rund 14.188 €, mithin knapp 2.685 € mehr als im Jahr zuvor, was im Wesentlichen auf die um 2.368 € höheren Aufwendungen für satzungsgemäße Aufgaben und die unvermeidliche Ersatzbeschaffung eines PC für die Geschäftsstelle zum Preis von 400 € zurückzuführen war. Mit insgesamt knapp 5.829 € war der Verwaltungskostenaufwand nach 2010 der zweitniedrigste seit 2005, dem Jahr der Amtsübernahme durch den 1. Geschäftsführer.

Die turnusmäßige Mitgliederversammlung vom 7. Mai 2011 in Berlin erteilte dem Gesamtvorstand Entlastung und bestätigte ihn personell praktisch unverändert im Amte – lediglich mit dem „Tausch“ der Positionen des Protokollführers und seines Vertreters sowie ohne die Regionalbeauftragte für Hamburg, die nicht mehr kandidierte. Der Geschäftsführende Vorstand besetzte die vakante Funktion eines Regionalbeauftragten für Hamburg im November 2011 kommissarisch neu, sie wird aber bisher noch nicht wahrgenommen. Die turnusmäßige jährliche Sitzung des Gesamtvorstandes fand im Anschluss an die Mitgliederversammlung statt; er fasste Beschlüsse zur künftigen Liquiditätsreserve sowie zu unseren Kinder- und Zivilcouragetrainings in der Region Niedersachsen.

Teils zusammen mit dem Vorsitzenden und weiteren Mitgliedern des Gesamtvorstandes vertrat der 1. Geschäftsführer die ISVK im Jahr 2011 nur bei insgesamt drei Anlässen, nämlich bei der „Sauvesper“ des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Landesverband Berlin (12. Februar), bei der Jubiläumsveranstaltung unseres früheren Förderungsempfängers „Stop Stalking“ (1. April) sowie auf dem 11. Berliner Präventionstag mit der Übergabe des 12. Berliner Präventionspreises und der Sonderpreise hierzu (3. November). Die Berliner Medien nahmen von der Beteiligung unserer ISVK an öffentlichen Ereignissen wiederum keine Notiz.


Winfried Roll, Kriminaldirektor a. D.
1. Geschäftsführer