Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht 2020


Das Jahr 2020 war für die ISVK ganz wesentlich durch die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gekennzeichnet; denn erstmals in der 36-jährigen Vereinsgeschichte mussten die alljährliche Sitzung des Gesamtvorstands und neun monatliche Sitzungen des Geschäftsführenden Vorstands in Folge ausfallen. Der 1. Geschäftsführer arbeitete das letzte Dreivierteljahr praktisch nur im Homeoffice, kommunizierte mit den Vorstandsmitgliedern überwiegend nur per E-Mail und berichtete ihnen nur schriftlich. Zudem brachte 2020 wieder einen Verlust an Mitgliedern: Zu Jahresbeginn hatten wir 135 und am Jahresende noch 131 Mitglieder, von denen zwei mit dem Jahreswechsel ausschieden; so beginnen wir das Jahr 2021 mit nur noch 129 Mitgliedern. Unsere Mitglieder brachten rund 5.161 € an Beiträgen auf, fast 334 € weniger als im Vorjahr und nun bereits im fünften Jahr unter sechstausend Euro; an Spenden (Zuwendungen) gingen lediglich 1.020 € ein, rund 3.470 € weniger als im Jahr zuvor. Aus zwei Zahlungsauflagen der Justiz flossen uns im letzten Quartal des Berichtsjahres erstmals seit 2018 wieder Mittel von bisher nur 500 € zu, zwei weitere Zahlungsauflagen werden erst 2021 fällig. Für satzungsgemäße Aufgaben konnten wir diesmal nur etwas über 482 € aufwenden, weil neben dem Material für unsere eigene Aktion gegen Trickbetrüger nur ein einziges Projekt zu fördern war; gegenüber 2019, als wir dafür noch knapp 4.375 € ausgegeben haben, nahmen solche Aufwendungen um fast 3.893 € ab. Unsere Verwaltungskosten machten im Berichtsjahr allerdings 5.460 € aus, knapp 326 € mehr als im Vorjahr, was nur auf die Verlängerung des Markenzeichenschutzes für unser Logo zurückzuführen ist, die allein schon 750 € kostete. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten waren die Verwaltungskosten daher nicht mehr vollständig aus dem Mitgliedsbeitragsaufkommen zu begleichen. Insgesamt ergab sich aus Einnahmen von gut 6.681 € und Ausgaben von rund 5.942 € im Berichtsjahr ein Einnahmeüberschuss von gut 739 €, der den Ausgabenüberschuss des Vorjahres (858 €) nahezu ausgleicht.

Im letzten Quartal 2020 hat uns die Justiz erstmals seit April 2018 wieder Geldauflagen zugewiesen, von denen zwei ohne Ausschöpfung der Zahlungsfrist noch im Berichtsjahr mit 500 € bezahlt wurden. Unsere Einnahmen von gut 6.681 €, die gegenüber 2019 wegen deutlich weniger Zuwendungen um rund 3.304 € gesunken sind, setzten sich nun aus Mitgliedsbeiträgen (77,2 Prozent), Zuwendungen (15,3 Prozent) und Zahlungsauflagen (7,5 Prozent) zusammen; Zinsen waren mit nur noch 0,44 € weiterhin unbeachtlich.

Für satzungsgemäße Aufgaben wendete die ISVK im Berichtsjahr nur rund 482 € auf, fast 3.893 € weniger als im Vorjahr; dieser mit nur noch 8,1 Prozent der Ausgaben äußerst geringe Aufwand kennzeichnet die Ausnahmesituation des Jahres trefflich. Damit wurden nur Materialien für unsere eigene Aktion „Ausatmen – Auflegen – Anrufen 110“ beschafft und das Jugendmusikevent „Weida rockt!“ in Thüringen, das jedoch pandemiebedingt auf 2021 verschoben werden musste, noch einmal mit 300 € gefördert.

Insgesamt beliefen sich unsere Ausgaben im Jahr 2020 auf rund 5.942 €, mithin fast 4.902 € weniger als im Jahr zuvor, was diesmal allein auf ausgebliebene Nachfragen nach Projektfördermitteln bei gleichzeitigem Mehraufwand für Verwaltungskosten zurückzuführen war.

Die Presse stellte die Aktivitäten der ISVK im März 2020 in der „Thüringer Allgemeinen“ recht ausführlich dar, als unser Regionalbeauftragter die aus zweckgebundenen Spenden beschafften Sachmittel an die Jugendverkehrsschule der Polizei in Weimar übergab, und im August 2020 berichteten die „Kieler Nachrichten“ anlässlich einer dortigen Straftatenserie über unsere Aktion „Ausatmen – Auflegen – Anrufen 110“ gegen Trickbetrüger am Telefon. Weitere Pressebeiträge über unsere Arbeit gab es 2020 mangels aktueller Projektförderungen nicht.

Die turnusmäßige jährliche Sitzung des Gesamtvorstands, die für den 25. April 2020 in Berlin geplant war, musste wegen pandemiebedingter Einschränkungen ebenso abgesagt werden wie alle turnusmäßigen monatlichen Sitzungen des Geschäftsführenden Vorstands ab April 2020. Die Kommunikation mit den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstands erfolgte für den Rest des Jahres nur noch per E-Mail oder telefonisch, an den jeweiligen turnusmäßigen Sitzungstagen erstattete der 1. Geschäftsführer dem Geschäftsführenden wie auch dem Gesamtvorstand schriftlichen Bericht per E-Mail.

Unsere Mitgliederinformationen, das tragende Element unserer internen Vorbeugungs- und Öffentlichkeitsarbeit, erschienen auch im Berichtsjahr wieder mit vier Quartalausgaben, die schon ab Nr. 2/2019 in der geringen „Druckauflage“ für den Postversand als Farbkopie produziert werden. – Das seit 2018 geplante Gespräch mit der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Landesbezirk Berlin, zur Sondierung von Möglichkeiten einer Zusammenarbeit fand am 10. Februar 2020 bei der GdP in sehr harmonischer und kooperativer Atmosphäre statt; vorgesehene Folgeveranstaltungen kamen aber im Berichtsjahr pandemiebedingt nicht mehr zustande.

Durch den Einnahmeüberschuss von gut 739 € stieg unser Geldbestand zum Jahresende 2020 auf fast 9.181 €; die Finanzierung der laufenden, im Berichtsjahr notwendigerweise ausgesetzten Verhaltenstrainerfortbildungen in Niedersachsen ist damit weiterhin gewährleistet. Auch die Konzeption der „Sprechverteidigung“ unseres schleswig-holsteinischen Regionalbeauftragten wird sich – wie geplant – mit dem Einsatz digitaler Medien weiter umsetzen lassen.

Winfried Roll, Kriminaldirektor a. D., 1. Geschäftsführer