Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht 2021


Auch das Jahr 2021 war für die ISVK lange von den andauernden Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gekennzeichnet; denn die ersten sechs monatlichen Sitzungen des Geschäftsführenden Vorstands, die alljährliche Sitzung des Gesamtvorstands und sogar – erstmals in der 37-jährigen Vereinsgeschichte – die turnusmäßige Mitgliederversammlung mussten ausfallen. Der 1. Geschäftsführer arbeitete im ersten Halbjahr praktisch nur im Homeoffice, kommunizierte mit den Vorstandsmitgliedern überwiegend nur per E-Mail und berichtete ihnen nur schriftlich. Zudem brachte 2021 einen weiteren Verlust an Mitgliedern, darunter durch den Tod unseres Ehrenvorsitzenden Wolfgang Schinz († 88) sowie unserer Gründungsmitglieder Harry Strauß († 92) und Günter Nicht († 82). Zu Jahresbeginn hatten wir 129 und am Jahresende noch 124 Mitglieder, mit denen wir auch das Jahr 2022 beginnen. Unsere Mitglieder brachten fast 5.189 € an Beiträgen auf, knapp 28 € mehr als im Vorjahr; an Spenden (Zuwendungen) gingen lediglich 638 € ein, darunter 380 € anlässlich des Todes unseres Ehrenvorsitzenden, insgesamt 382 € weniger als im Jahr zuvor. Aus drei Zahlungsauflagen der (Berliner) Justiz, von denen zwei noch im Vorjahr 2020 ergangen waren, flossen uns im Berichtsjahr 1.050 € zu. Das praktisch ertraglose Tagesgeldkonto bei der Degussa Bank wurde im August 2021 auf Beschluss des Geschäftsführenden Vorstands aufgelöst und das Guthaben einem unserer beiden Konten bei der Berliner Sparkasse zugeführt; es hatte im Berichtsjahr bis dahin 0,25 € Zinsen erbracht. Für satzungsgemäße Aufgaben wendeten wir diesmal 1.200 € auf, die an das Berliner Projekt „Gewaltprävention im Soldiner Kiez“ gingen; gegenüber 2020, als wir dafür nur etwas über 482 € ausgeben konnten, nahmen diese Aufwendungen um 718 € zu. Unsere Verwaltungskosten machten im Berichtsjahr gut 4.785 € aus, rund 675 € weniger als im Vorjahr, als Kosten von 750 € für die Verlängerung des Markenzeichenschutzes für unser Logo angefallen waren. Daher waren die Verwaltungskosten nun wieder vollständig aus dem Mitgliedsbeitragsaufkommen zu begleichen. Insgesamt ergab sich aus Einnahmen von gut 6.877 € und Ausgaben von rund 5.985 € im Berichtsjahr ein Einnahmeüberschuss von knapp 892 €, der unserer künftigen Förderungstätigkeit zugutekommen wird.

Im gesamten Jahr 2021 hat uns die Justiz – wieder die Amtsanwaltschaft Berlin – nur eine einzige Geldauflage zugewiesen; hieraus und aus zwei weiteren Auflagen vom letzten Quartal des Vorjahres flossen uns im Berichtsjahr insgesamt 1.050 € zu. Unsere Einnahmen von gut 6.877 €, die das Aufkommen des Vorjahres (gut 6.681 €) etwas übertrafen, setzten sich in diesem Jahr aus Mitgliedsbeiträgen (75,5 Prozent), Zahlungsauflagen (15,3 Prozent) und Zuwendungen (9,2 Prozent) zusammen; letztmalig angefallene Zinsen waren mit nur 0,25 € wiederum unbeachtlich.

Für satzungsgemäße Aufgaben wendete die ISVK im Berichtsjahr einmalig 1.200 € auf, was zwar 718 € mehr als im Vorjahr war, aber mit nur 20,0 Prozent unserer Ausgaben erneut die Ausnahmesituation auch dieses Jahres kennzeichnet; im langjährigen Vergleich fließt nämlich etwa die Hälfte unserer Ausgaben in die Projektförderung. Das mit diesem Betrag geförderte Berliner Projekt „Gewaltprävention im Soldiner Kiez“ wird vom Kiezbezogener Netzwerkaufbau e. V. (KbNa) getragen, zu dem sich eine längerfristige Partnerschaft abzeichnet. Insgesamt beliefen sich unsere Ausgaben im Jahr 2021 auf rund 5.985 €, was praktisch wieder dem Stand des Vorjahres (rund 5.942 €) entspricht.

Die Kommunikation mit den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstands erfolgte im ersten Halbjahr 2021 pandemiebedingt wie zuvor nur per E-Mail oder telefonisch, an den turnusmäßigen Sitzungstagen erstattete der 1. Geschäftsführer dem Geschäftsführenden wie auch dem Gesamtvorstand schriftliche Berichte per E-Mail. Erst im Juli 2021 konnten die turnusmäßigen monatlichen Sitzungen des Geschäftsführenden Vorstands wiederaufgenommen werden, sie mussten aber wegen einer Grundsanierung des Hauses der Geschäftsstelle von August bis November 2021 in der Wohnung des Stellvertretenden Vorsitzenden abgehalten werden.

Über unsere Förderung der „Gewaltprävention im Soldiner Kiez“ berichtete DER TAGESSPIEGEL in seiner Rubrik „Ehrensache“ am 10. November 2021 ausführlich, dabei wurde auch die ISVK eingehend vorgestellt. Weitere Pressebeiträge über unsere Arbeit gab es 2021 mangels anderer aktueller Projektförderungen nicht.

Unsere Mitgliederinformationen, das tragende Element unserer internen Vorbeugungs- und Öffentlichkeitsarbeit, erschienen auch im Berichtsjahr wieder mit vier Quartalsausgaben, die wir schon ab Nr. 2/2019 in der geringen „Druckauflage“ für den Postversand als Farbkopie produzieren. – Teils gemeinsam mit anderen Vorstandsangehörigen und Mitgliedern vertrat der 1. Geschäftsführer die ISVK bei der Übergabe der Förderung an den Kiezbezogener Netzwerkaufbau e. V. (14. September 2021), bei der Beisetzung eines Gründungsmitglieds und auf der Verleihungsfeier zum XY-Preis (beide 9. November 2021).

Durch den Einnahmeüberschuss von knapp 892 € erreichte unser Guthabenbestand zum Jahresende 2021 fast 10.073 €; die Finanzierung der angelaufenen, auch im Berichtsjahr pandemiebedingt immer noch ausgesetzten Verhaltenstrainerfortbildungen in Niedersachsen ist damit weiterhin gewährleistet. Auch das Buchprojekt „Sicher durchs Jahr mit der ISVK“ (Arbeitstitel), das teilweise mit Sponsorenmitteln realisiert werden soll, sowie die Konzeption der „Sprechverteidigung“ unseres schleswig-holsteinischen Regionalbeauftragten, Oliver Pohl, werden sich weiter wie geplant umsetzen lassen.

Winfried Roll, Kriminaldirektor a. D., 1. Geschäftsführer